Die jüdischen Autenhäuser belebten eine gut 250 jährige Episode der Geschichte des 956 erstmals erwähnten Ortes.
Autenhausen war seit dem 13. Jahrhundert eines der hiesigen katholischen „Mönchsdörfer“ des Zisterzienserklosters Langheim und wurde von dessen Tambacher Hof bzw. ab 1806 bis 1848 von den dort seither ansässigen Grafen zu Ortenburg grundherrlich dominiert. 1806 bis 1814 gehörte es zum Großherzogtum Würzburg, einem Kleinstaat von Napoleons Gnaden. Das an Thüringen grenzende landwirtschaftlich geprägte Dorf kam 1972 vom seinerzeit aufgelösten Landkreis Staffelstein zum Landkreis Coburg und ist seit 1978 Ortsteil der Stadt Seßlach.
1667 begann das jüdische Leben im Dorf mit der Ansiedlung von fünf Familien. Bis heute erinnert ihr Friedhof südlich des Ortes an diese Bevölkerungsgruppe, die um 1850 etwa ein Drittel der Einwohnerschaft ausmachte. Um 1900 wanderten viele Familien in größere Städte ab oder nach Übersee aus.
Der pogromartige Raubüberfall auf die beiden jüdischen Familien Gutmann Anfang November1923 geschah im Zusammenhang mit der Radikalisierung rechtsextremer Gruppen im Coburger Land.
Er stellt trotz der politischen Unruhen in dem Jahr eine historische Besonderheit dar, die damals sogar überörtliche Medien interessierte. Die Gutmanns flohen unmittelbar nach dem Überfall. Damit endete das jüdische Leben in diesem fränkischen Dorf.