Die Angaben zu den Besitzübergängen der einzelnen Wohnhäuser wurden dem „Heimatbuch von Autenhausen“ von Karl Kellner aus dem Jahr 1979 entnommen.
Interaktive Karte von Autenhausen
Ausschnitt eines Lageplans von Autenhausen von 1851.
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Haus Nr. 2

Das Haus Nr. 2, am rechten Bildrand, heute Rosengasse 1, war von 1874 bis 1928 in jüdischem Besitz.
Der letzte jüdische Besitzer war Hermann Strauss.
Haus Nr. 5

Haus Nr. 5 war von Juli 1897 bis zum Ende des Jahres 1909 das Wohnhaus des Lehrers Schloß der jüdischen Elementarschule von Autenhausen.
Haus Nr. 19

Haus Nr. 19, am rechten Bildrand, ab März 1881 im Besitz von Wolf Stern und von 1821 bis 1859 im Besitz seiner Tochter Minna Gunzenheimer
Haus Nr. 30

Haus Nr. 30, in der Bildmitte, war von Dezember 1836 bis 1928 im Besitz eines Zweigs der Familie Gutmann
Haus Nr. 33

Haus Nr. 33 war ab 1847 Wohnhaus der Familie Gutmann. Ab Januar 1904 waren Klara und Adolf Gutmann die Eigentümer. Am 3.11.1923 wurden sie hier Opfer des Pogroms von 1923.
Haus Nr. 34

Haus Nr. 34, im Bildzentrum, wird im Februar 1818 von Löb Friedmann erworben. 1923, im Besitz von Emanuel und Rosa Gutmann, ist es der zweite Schauplatz des Pogroms von 1923.
Haus Nr. 37

Haus Nr. 37 wurde im November 1734 von Nathan Schuler gekauft. Das dritte jüdische Haus im Dorf war wohl das erste Zentrum der jungen jüdischen Gemeinde. Hinter dem Haus befanden sich die erste Synagoge Autenhausens und die noch heute in Resten erhaltene Mikwe. 1921 verkauft Josef Schuler das Haus.
Haus Nr. 38

Haus Nr. 38, am rechten Bildrand, war wohl das erste jüdische Haus Autenhausens. Bereits um 1675, vielleicht auch schon 1667, kauft ein Jude namens Esaias das Anwesen. Bis 1911 bleibt das Haus durchgehend in jüdischem Besitz.
Haus Nr. 39

Haus Nr. 39 (blaue Markierung) und Haus Nr. 38 waren die ersten jüdischen Wohnhäuser in Autenhausen. 1667 kommen die ersten Juden , Lazarus, Jakob, Josef, Mannasse und ein Unbekannter* nach Autenhausen. Sie wohnen in Haus Nr. 38 und 39 und kaufen bald die beiden Häuser. Das Haus blieb bis 1888 in jüdischem Besitz.
*eventuell handelt es sich hierbei um Esaias, den ersten jüdischen Besitzer von Haus Nr. 38.
Haus Nr. 40

Haus Nr. 40, am rechten Bildrand, wird 1796/97 von Jakob Meier und Peter Freund erbaut und war das 4. von Juden bewohnte Haus im Ort. Bis 1906 bleibt es mit neun Jahren Unterbrechung in jüdischem Besitz.
Haus Nr. 41

Haus Nr. 41 wird im Mai 1819 von Heß Friedmann ersteigert und befindet sich bis Januar 1917 im Besitz der Familie Friedmann.
Haus Nr. 45

Haus Nr. 45, am linken Bildrand, wird im September 1807 von Heß Löw Friedmann gekauft. Im Januar 1907 verkauft die letzte jüdische Besitzerin Jeanette Oppenheimer das Haus .
Haus Nr. 51

Haus Nr. 51 war um 1708 lediglich eine „Nebenstallung“ von Haus Nr. 38. Später zum Wohnhaus ausgebaut, blieb es bis 1876 in jüdischem Besitz.
Haus Nr. 64

Haus Nr. 64 wird im März 1845 von Heß Friedmann für seinen Bruder Samuel erworben, der es 1858 wieder verkauft.
Haus Nr. 66

Haus Nr. 66 wird 1825 von Alexander Stern erbaut. Aufgrund von Hypothekenschulden wechselt es 1855 den Besitzer.
Haus Nr. 67

Haus Nr. 67, im Bild rechts neben der Synagoge, wird 1829 von Nathan Ehrenreich erbaut. 1874 verkauft seine Witwe Amalie das Haus.
Haus Nr. 68 Zweite Synagoge

Die zweite, 1829 bis um 1840 gebaute Synagoge stand im westlichen Teil des heutigen Grundstücks Judenberg 20.
Haus Nr. 70

Haus Nr. 70 wurde um 1815 vom Viehkaufmann Wolf Stern neu erbaut. 1821 kauft er das Nachbarhaus Nr. 19 dazu. Seine Tochter Minna Gunzenheimer übernimmt 1859 beide Anwesen und verkauft das Haus Nr. 70 im März 1871.
Haus Nr. 74

Haus Nr. 74, die Judenschule. Im Mai 1890 kauft Emanuel Gutmann die Scheune und Holz Lege auf dem Grundstück für die israelitische Gemeinde. 1898 wird in dem Gebäude nach entsprechendem Umbau eine israelitische Schule eingerichtet. Im Februar 1923 wird die Schule wegen Schülermangels geschlossen.
Die erste Synagoge in Autenhausen

Die erste Synagoge Autenhausens befand sich hinter Haus Nr. 37 und wurde 1756 als zweistöckiges Gebäude aus Holz errichtet. Nachdem die Synagoge für die wachsende jüdische Gemeinde zu klein geworden war wurde die zweite Synagoge auf dem Judenberg errichtet. 1883 wurde das obere Stockwerk der Synagoge abgebrochen.
Die Mikwe

Die Mikwe der jüdischen Gemeinde befand sich hinter der ersten Synagoge auf dem Grundstück von Haus Nr. 37. Es ist anzunehmen, dass sie im gleichen Zeitraum wie die erste Synagoge in der Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut wurde. Reste der Mikwe sind bis heute erhalten.
